Samstag, 7. November 2009

Indian Summer

Den ganzen Oktober lang zeigte sich der Indian Summer wirklich von seiner besten Seite. Ich kenne zwar den Farbenwechsel von daheim aber hier ist es schon wahnsinnig beeindruckend. Die ganzen Wälder scheinen in rot, orange und gelb. Ich kann verstehn warum die Amerikaner aus allen Bundesstaaten im Oktober nach Vermont pilgern ;)

Tja was ist alles noch passiert seit meinem letzten Eintrag?
Von unserem Englisch-Kurs aus sind wir für einen Tag nach Hinesburg gefahren, ein kleines aber idyllisches Kaff ;) Rindi, die Professorin, die in den vergangenen Jahren immer den Kurs geleitet hat, lädt jährlich alle Teilnehmer in ihr Holzhäuschen auf Apple Cider und hausgemachte Brownies ein. Und so eben auch dieses Jahr! Das Wetter war geradezu perfekt für einen fieldtrip und so starteten wir um 10 Uhr morgens mit einem original amerikanischen gelben Schulbus los. Dort angekommen hatten wir zuerst Schwierigkeiten das kleine versteckte Häuschen zu finden, waren dann aber umso mehr angetan vom Anblick. Wir wurden herzlich begrüßt und Rindi gab uns eine kleine Tour durch das kleine Haus und den riesigen Garten (mit freilaufendem weißen Pferd). Bei Cider und Brownies verbrachten wir einige nette Stunden dort, machten einen Spaziergang durch die bunten Wälder und lernten uns alle besser kennen. Unsere Englisch-Professorin brachte auch ihren kleinen einjährigen Sohn mit, der uns alle mit seinen "herausragenden" Klavierkünsten unterhielt ;)

Was passiert sonst noch so im Oktober in Amerika? – Richtig, HALLOWEEN!
Ich hab zwar Weihnachten hier noch nicht erlebt, aber ich weiß gar nicht, wie das noch ein größeres Fest werden kann. Die Supermärkte sind vollgestopft mit Halloween-Süßigkeiten, Kostümen, Kürbissen (echt und Plastik) und allerlei sonstiger Dekoration. Und jedes Haus hat mindestens einen Kürbis auf der Veranda stehen, wenn nicht auch noch ein Skelett an der Haustür. Nachdem man sich hier gar nicht vor Halloween-Party-Einladungen retten kann, haben wir uns natürlich auch ein Kostüm zugelegt und uns mitten ins Getümmel gestürtzt. Ich als Supergirl und Aglaia als Transformer (beides Kostüme aus der WalMart Kinderabteilung ;p), in Begleitung der Blues Brothers und einem Holzfäller gings also los zur ersten Party. Nachdem dort der Keg (Bierfass, gibt’s hier auf so gut wie jeder Party) leer war, machten wir uns auf den Weg zur nächsten Party. Da gings schon ziemlich heftig zu und ich muss sagen, ich bin froh dass ich nicht am nächsten Tag dann dort aufräumen musste. Vom Keller wo eine Band spielte bis in den zweiten Stock war alles voller Leute, Rauch und leeren Bierdosen ;) Irgendwann gegen 3 Uhr brach dann Panik aus, weil anscheinend die Polizei am Weg war und da einige unter 21 auch dort waren, wollte jeder nur noch raus. Nachdem wir ja über 21 waren und uns nicht durch die Hintertür drängen wollten, nahmen wir einfach den Vorderausgang wo uns auch schon die Polizei mit Taschenlampenlicht ins Gesicht begrüßte. Checkten kurz unsere Ausweise und schon waren wir auch draußen, anscheinend besser so, denn die Polizistin meinte "this party is turning sour now". Zurück in den Dorms ist uns dann noch die Rettung am Gang begegnet, haben ein ca. 16jähriges ziiiiemlich betrunkenes Mädchen mit Sauerstoffmaske abtransportiert. Soviel zum Alkoholverbot in den Dorms...

Ansonsten standen nur noch einige Geburtstagsfeiern am Programm und wie immer Uni eben. Hab jetzt noch ein Monat Unterricht und dann beginnt die 2-wöchige exam period in der dann jeder seine finals, also die Abschlussprüfungen, schreibt.
Heute waren Aglaia und ich noch beim Wine Festival von Shelburne Vineyards. 20 Minuten mit dem Bus von Burlington entfernt, haben wir Weine aus Vermont verkostet, zusammen mit leckerem Käse, frisch gebackenem Brot und leckeren Schokotrüffeln.

Zwei weitere Neuigkeiten noch: Bin nun offiziell Mitglied des UVM Ski & Snowboard Club, der im Winter jedes Wochenende kostenlose Skibusse in die Skigebiete anbietet. Paar Leute vom Club haben mich aber schon vorgewarnt, dass es für mich als Österreicherin eher nur kleine Hügerl sein werden, aber besser als nix sag i mal.
Außerdem werde ich, so wie es jetzt ausschaut, im Januar als Forschungsassistentin hier an der Uni anfangen zu arbeiten. Werde im Labor von Prof. Thali mit einer Post-Doc-Studentin gemeinsam den Anheftungsprozess von HIV-Zellen an Körperzellen studieren. Warte derzeit noch auf die Arbeitsgenehmigung von ISEP aber das sollte nur noch Formsache sein hoffe ich.

Und noch ein paar Bemerkungen zum manchmal etwas gewöhnungsbedürftigen Amerika: Die erste Regel, die man hier beim Fortgehen lernt ist, nie das Getränk aus der Hand geben und nie auf eine Party der Hockey-Mannschaft gehen. Das liegt an den hier leider weit verbreiteten date-rape-drugs, auch genannt roofies. Jedes Wochenende hört man Geschichten, dass Mädels was ins Getränk gemischt wurde.
Nachdem H1N1 auch hier seinen Lauf nimmt und auch schon einige von den Internationals erkrankt sind, beginnt die Uni nun mit Impfaktionen. Letzten Donnerstag gab es 500 Dosen des nasal verabreichten Impfstoffes und nachdem ein großer Andrang erwartet wurde, wurden diese 500 Dosen tatsächlich VERLOST! Wie Obelix immer so schön sagte, die spinnen, die Amerikaner!

FOTOS

P.S. an die Grazer Mädls: Hat mich gefreut, dass ich trotz dem Atlantik zwischen uns, bei einem Mädlsabend dabei sein konnte :)

2 Kommentare:

  1. weisses pferd oder doch ein einhorn ;-))

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  2. Hi Kathilein!

    Nett, mal wieder was von dir zu hören ;-),....
    Hatt uns auch rießig gefreut, dass du bei einem Mädlsabend dabei warst und wir freuen uns schon auf den nächsten ;-).

    Hörn uns dann morgen => ich freu mich schon!

    Bussal

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