Freitag, 18. September 2009

Neuigkeiten aus Amerika ;)

Nachdem mein letzter Eintrag schon über eine Woche her ist, muss ich euch mal wieder auf den neuesten Stand bringen hab ich mir gedacht.
Bin mittlerweile schon total im Unileben drin. Hab schon 2 Prüfungen hinter mich gebracht und etliche Hausübungen geschrieben. Schön langsam gewöhn ich mich daran, dass die Arbeit nach den Kursen noch nicht getan ist, sondern dass man mindestens noch 1-2 Stunden daheim zu tun hat. Jeder Professor erwartet hier nämlich dass man vorbereitet in die Kurse kommt weil alles hier viel interaktiver ist. Der Großteil der Stunde ist eine Art Frage-Antwort-Spiel und ich muss sagen man lernt so echt viel mehr. Was außerdem in den Kursen auffällt ist, dass die Interaktion zwischen den Professoren und Studenten nicht nur auf den Kursinhalt beschränkt ist. Bevor der Kurs beginnt und schön langsam alle in den Raum eintrudeln, wird ganz lässig mit dem Professor über Wochendpläne gequatscht, er erzählt von seinem Mittagessen oder vom Venenleiden seiner Frau. Alles total persönlich hier. Letzten Mittwoch z.B. war von meinem Evolution-Kurs aus eine Movie-Night. Wir sahen uns „A Flack of Dodo“ an und der Professor brachte Popcorn mit. Und es gab sogar Punkte fürs Erscheinen dort ;) Und noch was zu den Kursen: Während man bei uns ca. die Hälfte der Studenten während der Stunde mit dem Handy spielen oder irgendwie anders abgelenkt sieht, sind hier alle total bei der Sache. Liegt vermutlich auch daran, dass sie ja ca. 30 000 Dollar für die Ausbildung hier zahlen, pro Studienjahr!! UVM ist anscheinend die teuerste aller staatlichen Schulen hat mir vor kurzem ein Student hier erzählt...
Mein Alltag besteht also zurzeit hauptsächlich aus vorbereiten, nachbereiten – und ... zubereiten. Ja tatsächlich gekocht hab ich hier auch schon zweimal. Man lernt „echtes“ Essen erst wieder richtig schätzen wenn man mal ein paar Wochen von dem „Essen“ hier leben muss. Letzte Woche haben Aglaia und ich Hendl im Ofen gemacht, mit Kartoffeln usw., war wirklich lecker. Diese Woche hab ich dann für meinen Buddy Mika und ihre Mitbewohnerin in ihrem Haus Schnitzel gekocht. Zu meiner Verwunderung hab ich alle Zutaten hier bekommen (sogar Semmelbrösel) und es hat gut geschmeckt ;)
Hmmm, was ist sonst noch so passiert?
Am Wochenende waren wir die lokale Brauerei „Magic Hat“ besichtigen. Zwei Bewohner von Burlington haben vor etlichen Jahren angefangen Bier in ihrem Keller zu brauen, mittlerweile wird das Bier in 26 Staaten von Amerika verkauft. Wir haben zuerst eine kleine Führung gemacht und dann kann man an der Bar so viel Bier verkosten wie man will. Das alles ganz kostenlos und sie überprüfen nicht mal die ID ob man 21 ist (was uns seeeeehr verwundert hat.)
Diese Woche hatte ich dann auch mal Zeit mit Aglaia das Fitnessstudio auszutesten. Total super ausgestattet, gratis Handtücher und natürlich Flatscreens an jedem Gerät. Nur waren wir leider zur rush hour um 20 Uhr abends dort und man hatte den Eindruck, dass jeder zweite Campus-Bewohner gerade zum trainieren dort war.
Fotos gibt’s leider erst später. Hab heute nicht wirklich viel Zeit, muss noch für nächste Woche einen Essay schreiben und heute nachmittag geht’s dann mit dem Flieger nach Portland fürs Wochenende.

Montag, 7. September 2009

Labor day Wochenende

Zweites Wochenende in Burlington und dann gleich noch ein verlängertes, fängt gut an hier muss ich sagen ;)
Der Start in die erste Uni-Woche war auch nicht schlecht. Hier ist es üblich, dass man in den ersten 2 Uni-Wochen so viele Kurse belegen kann wie man möchte, um sich alles mal anzuschaun. Nach diesen 2 Wochen muss man dann die endgültige Wahl treffen. Das kommt mir sehr zugute muss ich sagen, da ich bereits einen Kurs, der sich von der Beschreibung im Internet her sehr gut angehört hat, nicht belegen werde. Werd jetzt einen Kurs à la CSI belegen: "Forensic Biology" ;)


Eigentlich hätte ich Freitag oder spätestens Samstag schon mit den Aufgaben für die Kurse nächste Woche anfangen sollen, aber es war dann so viel los am Wochenende, also werd ich den heutigen Feiertag (Labor Day) dafür nutzen.
Nachdem am Freitag also um 15 Uhr mein letzter Kurs zu Ende war, beschlossen Aglaia und ich ein bisschen die Innenstadt zu erkunden, wo wir gleich mal Geld beim MAC-Shop (Make-up nicht Computer) loswurden und uns für 6 Dollar irrsinnig teure aber auch irrsinnig leckere 4 Pralinen kauften. Da es in der Innenstadt keinen großen Supermarkt gibt (nur einen Bio-Supermarkt, der für den Wocheneinkauf aber zu teuer ist) machten wir uns dann noch mit dem Bus auf den Weg zur University Mall, bei der sich gleich daneben ein Hannaford-Supermarkt befindet. Da wir noch eine Stunde hatten bis der Bus wieder zurückging, wollten wir zuerst kurz durch die Mall gehen und uns umsehn was es dort so gibt, weil die Lebensmitteleinkäufe ja eh schnell gehen.
Aufgrund des leider guten Angebots in der Mall (verbrachten knapp 2 Stunden dort), haben wir dann den ersten Bus zurückverpasst und mussten in 7 Minuten unsere Lebensmitteleinkäufe in dem Mega-Supermarkt machen um den zweiten Bus noch zu erwischen. Also schnappte sich jede von uns einen Einkaufswagen und wir rannten wie die Irren durch die Gänge und schmissen einfach ohne wirklich zu schauen Sachen in den Wagen. Das Ergebnis ist unteranderem ein Käse namens "Pepper Jack" in meinem Kühlschrank obwohl ich doch eigentlich gar nicht so gern scharf esse ;p
Am Freitag abend waren wir dann wieder mal auf einer Hausparty, eigentlich auf zwei, und dann das erste mal downtown fort. Das Lokalangebot ist riesig (Clubs, Pubs, usw) und die Türsteher sind wirklich streng. Man muss immer den Reisepass zum Fortgehn mitnehmen (was nicht so toll ist, da das Visum natürlich auch da drin ist) weil oft nicht mal der Führerschein als ID akzeptiert wird.

Am Samstag bot uns Jade (Aglaia's Buddy) an mit uns nach Montpelier (nur ein "L" um Verwechslungen mit der französischen Stadt zu vermeiden) zu fahren. Montpelier ist die Hauptstadt von Vermont und ist mit nur 8000 Einwohner die kleinste Bundeshauptstadt der USA - und die einzige ohne McDonalds. Nach einem kurzen Stop am samstäglichen Farmer's Market in Burlington, wo lokale Farmer Gemüse, Fleisch, Käse aber auch Root Beer & Snacks anbieten, machten wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Montpelier. 45 Minuten später standen wir auch schon vor dem (einzigen, aber dafür sehr schönen) Wahrzeichen der Stadt, das Vermont State House mit seiner goldenen Kuppel. Wir besichtigten ein bisschen das Innere und machten uns dann auf den Weg in die Innenstadt, die eigentlich nur aus einer Hauptstraße besteht. Wir schlenderten ein bisschen durch die Läden (z.B. einen total in rose gehüllten Candy-Shop) und genehmigten uns dann ein frühes Dinner bevor wir um 18 Uhr wieder Richtung Burlington aufbrachen. Montpelier ist wirklich sehr klein, aber genau das richtige Ausflugsziel für einen sonnigen Nachmittag und ich finde, die Hauptstadt sollte man schon mal gesehen haben.
Am Abend genehmigten wir uns dann noch ein oder zwei Cosmopolitan in einer Cocktailbar in der Stadt.

Gestern Sonntag gingen wir dann mit unseren Mitbewohnern auf Kosten der Uni (kompliziert zu erklären, aber die Uni hat 2/3 von unserem Essen bezahlt) in ein brasilianisches Restaurant zum Brunchen. Das Angebot war einfach riesig und das meiste war auch sehr lecker. Es gab ein normales Frühstücksbuffet mit allem was das Herz begehrt und die Kellner gingen mit riesigen Fleischspießen und gegrillten Ananas auf Spießen im Lokal herum und man konnte sich Sirloin oder Hühnchen nehmen so viel man wollte.
Am Abend hatten wir gestern Tickets für eine Sunset-Cruise am Lake Champlain, etwas, das man unbedingt mal machen sollte, wenn man hier ist. Für 5 Dollar tuckerten wir 1,5 Stunden am See herum, machten tausende Fotos vom Sonnenuntergang und wurden auch kulinarisch verköstigt.

Heute wie gesagt steht mal Lernen und Vorbereiten für die Kurse in der kommenden Woche am Programm. Am Nachmittag werd ich mir aber doch eine kurze Pause gönnen und mit Mika, meinem Buddy, einen Kaffee trinken gehen.

Fotos findet ihr hier. Sind nicht wirklich geordnet, aber die Beschreibung verrät, was man sieht ;)

Dienstag, 1. September 2009

Kurse, Kurse und noch mehr Kurse

Die Tage hier vergehen zurzeit so schnell, man steht auf, geht in seine 2-3 Kurse am Tag, kommt heim und erledigt alle Aufgaben und ehe man sich versieht ist schon wieder später Abend.
So wies heute ausschaut belege ich hier 5 Kurse, die insgesamt 13 Credits einbringen.
Der erste davon ist Evolution, den ich jeden Montag, Mittwoch und Freitag habe. Der Professor ist wirklich nett und sehr bemüht uns alles interessant rüberzubringen. Was mich aber gleich demotiviert hat, war der rießige Berg an Arbeit, der da auf mich zukommt. Allein für diesen einen Kurs muss ich 3 Prüfungen schreiben und 2 Arbeiten abgeben (eine mit 5 und eine mit 10 Seiten).
Der zweite Kurs den ich belege ist "English as a second language" und diesen Kurs besuchen, wie der Name schon sagt, v.a. Austauschstudenten. Die Kursleiterin ist auch sehr nett (es ist einfach jeder sehr nett hier ;) ) und hat auch schon eine Einladung ausgesprochen: Sie fährt mit uns zu ihrem Haus am Mt. Mansfield und dort gibt es dann Cider und Chocolate Cookies für uns und sie zeigt und ein bisschen die Umgebung. Total unvorstellbar, dass das ein Professor in Österreich machen würde!!
Aber leider ist auch für diesen Kurs eine Menge Arbeit zu erledigen. Jedes Mal bekommen wir Texte, die wir zu Hause durcharbeiten müssen und außerdem gibt es 3 Quizzes, 2 Präsentationen, 2 Essays und eine Abschlussprüfung. *puh*

Der dritte Kurs nennt sich "Clinical Microbiology" und ist wohl der interessanteste von allen meinen Kursen. Die Professorin ist (jetzt brauch ich wohl ein anderes Wort für nett) sehr freundlich und da es sich dabei um einen Kurs mit Laborarbeit handelt, freu ich mich heute schon aufs Arbeiten in einem Labor an einer amerikanischen Uni. Es wird dabei vor allem um die Identifizierung von pathogenen Mikroorganismen gehen, also genau mein Ding ;)
Und wie soll es anders sein, gibt es für diesen Kurs auch 4 Quizzes, 3 Exams und eine schriftliche Arbeit.

Morgen und übermorgen hab ich dann das erste mal die anderen zwei Kurse, bei denen es sich um Seminare handelt, die vor allem aktuelle naturwissenschaftliche Literatur behandeln. Ich hoffe, dass ich da vor allem Sachen lesen muss und es nicht so viele Tests und so weiter gibt.

Gestern hab ich außerdem das erste mal das Gym hier besucht. Die Möglichkeiten hier Sport zu machen sind beinahe unendlich. Im Gym gibt es 5 Indoor-Tennisplätze, eine Laufstrecke, eine Eishockey-Arena (dieser Sport ist hier sehr sehr groß), 3 Universalturnhallen, 3 Basketballhallen, ein Schwimmbad und natürlich ein Fitnesstudio. Daneben gibt es noch zahlreiche Sportteams, sowohl zum Spaß als auch welche die bei Meisterschaften mitspielen, und viele viele Fitnesskurse.
Bei einem solchen war ich dann gestern auch. Er nannte sich "Kickboxing", der Untertitel muss aber meiner Meinung nach "Bootcamp" lauten. Eine Stunde lang Jumping Jack, Boxkombinationen und Bauchmuskelübungen nach so langer Zeit ohne Sport, werden morgen sicher ihre Zeichen in Form von Muskelkater hinterlassen.

Gerade eben war ich mit Aglaia und Annina im University Marché etwas zu essen kaufen. Wegen des schönen Wetters haben wir uns dann entschieden, das Essen mit rauszunehmen und die letzten Sonnenstrahlen noch ein bisschen zu genießen. (Fotos)

Nachtrag: Heute abend haben Aglaia und ich noch ihre Aufnahme ins Uni-Orchester gefeiert mit einigen Sex-and-the-City-Folgen, frisch Frittiertem aus dem University Marché und, wie soll es anders sein, Ben&Jerry's Eiscreme. (Für die, die es nicht wissen: Ben&Jerry's ist DIE Eiscreme-Marke in Amerika, und man mag es nicht glauben, aber Herr Ben und Herr Jerry waren auch an der University of Vermont und die Eiscreme-Fabrik ist hier ganz in der Nähe und wird sicher mal besichtigt werden von uns)