Sonntag, 20. Dezember 2009

Advent

Hier noch ein kurzer Zwischenbericht:

Sitze gerade mit einer Tasse Tee im Wohnzimmer in meiner neuen Unterkunft. Die Lichter am Christbaum brennen und es riecht nach frischen Muffins. Eine Stimmung wie es sie in den Dorm Rooms nie geben würde. Kurz um ich bin sehr froh, dass ich umgezogen bin.

Am Mittwoch (dem letzten Tag an dem Kurse stattfanden) war am Campus dann der alljährliche Naked Bike Ride angesagt. Was vor einigen Jahren als Spaßaktion startete, ist nun mittlerweile eine Großveranstaltung mit Absperrzäunen und Security. Also haben wir uns um Mitternacht dann eine Auszeit vom Lernen gegönnt und gingen nackte Körper bestaunen. Man sieht dabei so ziemlich jede Gewichtsklasse und die verschiedensten Fortbewegungsmittel. Einige fahren wie der Name es schon sagt wirklich mit dem Rad, andere joggen, fahren mit Inline Skates oder auch mit Scootern. Respekt allen die mitgemacht haben, es regnete nämlich wie aus Eimern und war schweinekalt. Im Mai ist das Event dann wieder zum Ende des Spring Terms, leider bin ich dann ja nicht mehr in Burlington.

Am Donnerstag habe ich dann mein letztes Exam hinter mich gebracht und dann noch Marie einen Besuch abgestatten mit der ich ab Januar zusammenarbeiten werde. Nun bin ich auch mit reichlich Literatur über HI- und Grippeviren eingedeckt damit mir auf dem Flug nach Portland am Montag nicht langweilig wird.

Freitag war dann der Umzug angesagt und ich weiß jetzt schon, dass beim Heimflug nicht alles in meine zwei Koffer passen wird ;) Karen hat mich netterweise mit dem Auto abgeholt und so haben wir bei klirrender Kälte (-16°C) meine Sachen aus den Dorms in ihr Appartment gebracht. Mittlerweile ist schon wieder alles halbwegs eingerichtet und verstaut und bin auch schon wieder dabei für die Weihnachtsferien zu packen. Der Plan ist, dass wir nach Weihnachten in Portland am Freitag Richtung Süden aufbrechen und uns mal San Franscisco, LA und Las Vegas anschaun. Für kurze Zwischenberichte am Weg: http://berni-usa.blogspot.com

Ich genieße nun noch die letzten Adventtage in Burlington und verbringe die Zeit mit Brunchen, Eishockeyspielen (4:3 Sieg gegen Dartmouth), heißer Schokolade und Weihnachtseinkäufen.

Wünsche allen, die ich in den nächsten Tagen nicht mehr per Skype höre, schon mal frohe Weihnachten! In Zeiten wie jetzt, ist es das erste mal wirklich schwer, nicht daheim zu sein und freue mich schon euch alle im nächsten Jahr dann wieder zu sehen!

Eine kleine Auswahl an Fotos findet ihr hier.

Für alle, die es interessiert, hier meine neue Adresse:
58 Monroe Street
Burlington, VT, 05401

Sonntag, 6. Dezember 2009

Update

Liebe Österreicher und –innen,
ich bin's, eure Kathrin und komme hiermit meiner Informationspflicht nach.

Aaaaaaaaalso, ich muss schon immer in meinem Kalender zurückblättern damit ich weiß, was alles seit meinem letzten Blogeintrag passiert ist. Ja ich weiß, das würde anders sein, wenn ich öfter bloggen würde, aber naja, der innere Schweinehund hats anscheinend mit mir in den Flieger hier herüber geschafft.

Nachdem ihr im Blog vom Berni wahrscheinlich eh schon über seinen Besuch bei mir gelesen habts, und er das mit Bravour erzählt und nix ausgelassen hat, verweise ich euch einfach da drauf ;)

Das andere große Highlight in der Zeit war natürlich Thanksgiving. Wir hatten von Mittwoch bis Sonntag frei und Aglaia's Buddy Jade hat uns übers lange Wochenende zu ihrer Familie eingeladen. Also ging's Dienstag von Burlington voll bepackt los zum Haus ihrer Eltern in Hartland, Vermont. Dort starteten wir gleich mit den ersten Vorbereitungen und ihre Mum zeigte uns wie man diverse Pies zubereitet, Apple Pie, Sweet Potato Pie und Pumpkin Pie. Am Mittwoch Nachmittag packen wir dann den Van voll und machten uns auf die 6-stündige Fahrt nach New Jersey, wo das große Familientreffen zum Fest stattfinden sollte. Im Auto war wirklich jeder kleinste Platz genützt so dass keiner außer dem Fahrer z.B. seine Füße am Boden hatte. Wir waren ja auch 5 Personen, ein Beagel (nicht fürs Dinner vorgesehen) und ein 17-Pfund-Truthahn (schon fürs Dinner vorgesehen)!
Unsere Unterkunft war das Strandhaus der Familie in Lavallette, NJ, das wirklich nur eine Minute vom Strand entfernt war. Deswegen ging's dann am Donnerstag auch gleich mal auf Erkundungstour und wir mussten feststellen, dass der Ort anscheinend nur im Sommer wirklich belebt ist, da 50% der Geschäfte geschlossen waren. Am frühen Nachmittag karrten wir dann das ganze vorbereitete Essen inkl. Truthahn ins Landesinnere von New Jersey ins Haus von Jade's Großeltern, wo das Dinner stattfand. Wir hatten wirklich alles was das Herz begehrt: Turkey mit Apfel-Walnuss-Füllung, mashed potatoes (Pürree), Sweet Potatoes, grüne Bohnen, Gravy (Soße), Cranberry-Chutney, frische Brötchen, und was weiß ich noch. Zur Nachspeise gab es dann die vorbereiteten Pies mit Butter-Pecan-Eiscreme und Schlagobers. Viiiiiel zu viel. Nachdem natürlich nicht mal die 12 Personen am Tisch alles verputzen konnten gab es die Tage darauf immer zum Dinner verschiedene leckere Sachen aus den leftovers.

Am Samstag machten wir Mädls uns dann von New Jersey aus auf den Weg nach Philadelphia. Mit dem Zug ging es von einem Parkplatz am Stadtrand ins Herz der sechstgrößten Stadt der USA. Als ehemalige Hauptstadt der USA ist Philly eine der ältesten Städte und hier wurde sowohl die Unabhängigkeitserklärung als auch die Verfassung beschlossen. Deshalb besuchten wir natürlich auch den Schauplatz dieser Ereignisse, die Independence Hall und auch die bekannte Liberty Bell. Nach dem historischen Philly gings auf ins kulinarische Philly und wir besuchten den Reading Market, eine riesige Markthalle mitten in der Stadt. Und was muss man in Philadelphia natürlich essen? – Richtig, ein Philly Cheesesteak. Das ist feingeschnittenes Steak in einem Brot mit geschmolzenem Käse darüber. Wirklich sehr lecker aber auch üppig und so konnte jeder von uns nur die Hälfte von seinem Cheesesteak verdrücken. Und wir mussten uns natürlich auch noch Platz für die leckeren Desserts lassen, die wir beim Schlendern durch den Market schon erspäht hatten ;) Nach einem kleinen Stadtbummeln gings dann mit Zug und Auto wieder zurück nach Jersey und am Sonntag dann auch schon wieder nach Burlington.

Am Montag darauf waren wir dann beim ersten Eishockey-Game unseres Teams. Wie es sich gehört, haben unsere Burschen die Yale-Bubis auch gleich als Verlierer heimgeschickt ☺ Super Stimmung bei den Spielen, eine Marching Band spielt und der ganze Student Sector ist voll von Leuten in Grün-Gold. Ein Brauch bei den Spielen ist, dass beim Vorstellen der gegnerischen Mannschaft, jeder im Publikum eine Zeitung vors Gesicht hält und sehr uninteressiert tut. Morgen geht’s dann gleich zum zweiten Spiel, diesmal gegen New Hampshire – Go Cats, Go!

Ansonsten beginnt am Donnerstag die Exam Period hier und auch ich hab 4 Final Exams und viel Stress deswegen ☹ Deswegen war dieses Wochenende nochmal richtig Party angesagt, weil alle Exchange Students im Laufe der nächsten zwei Wochen abreisen.

Hab außerdem meinen Mietvertrag für ein Zimmer downtown unterschrieben, ziehe also für die Zeit, in der ich nächstes Jahr arbeite, weg vom Campus – yiiiiha! Habe nun auch eine Social Security Number und muss sagen, dass ich es schon gar nicht erwarten kann, bis ich endlich im Labor anfangen kann zu arbeiten.

Fotos & VIDEOS vom Eishockey-Spiel auf Flickr